Botanik
Botanisch gesehen ist die Erdbeere gar keine Beere, sondern eine Nuss - eine sogenannte Sammelnussfrucht. Was landläufig als Erdbeere bezeichnet wird, ist nämlich nicht die Frucht, sondern trägt die eigentliche Frucht als kleine gelbe Nüsschen, die die Samen enthalten. Wenn Sie eine Erdbeere pflücken, haben Sie also schon eine ganze Menge Früchte.
Anbau
Erdbeerpflanzen werden vegetativ, also über Ausläufer, vermehrt.
Es gibt verschiedene Arten von Erdbeerpflanzen: Grünpflanzen sind die Jungpflanzen, die sich an den Ausläufern der Mutterpflanze bilden. Sie werden mit Wurzelwerk gerodet und von Juli - August
gepflanzt.
Die üblichste Methode im professionellen Erdbeeranbau sind die sogenannten "Frigopflanzen". Sie werden gut bewurzelt im Winter gerodet und dann bei - 2°C gelagert, so dass man sie bereits im April
setzten kann.
Sind die Erdbeerpflanzen in der Erde, beginnt die Ackerarbeit: Mit der Hacke wird gegen das Unkraut vorgegangen, das den Pflanzen die Nährstoffe streitig macht. Zudem muss in der warmen Jahreszeit
der Acker bewässert werden, damit die Stauden nicht verdursten.
Geschichte
Bereits in der Antike priesen römische Dichter wie Ovid und Vergil die Qualitäten der kleinen sehr aromatischen Walderdbeeren. Französische Seefahrer brachten Ableger verschiedener Erdbeerpflanzen
im Mittelalter von ihren Weltreisen mit.
Am Hof von König Ludwig XIV in Versailles wurde die kleine amerikanische Scharlacherdbeere mit der großfruchtigen Chileerdbeere gekreuzt. Bereits unter König Ludwig XV waren 300 Erdbeersorten
bekannt. In den Hofgärten König Georgs von Hannover wurden 1751 die ersten Gartenerdbeeren angebaut und vermehrt. Erdbeeren sind ein Sinnbild für Verlockung und Verführung.
Doch auch bei vielen religiösen Bildern wurden Erdbeeren von den Malern als Symbol für Reinheit, als Sinnbild für eine jungfräuliche Mutterschaft und der Dreifaltigkeit Gottes verwendet. Die
Dreieinigkeit wird durch das dreigeteilte Blatt symbolisiert. So sind auf den Tafelbildern alter Meister vielfach die Rasenteppiche unter den Füßen von Maria, Jesus oder den Heiligen mit Erdbeeren
geschmückt.
Lagerung
Erdbeeren sollten nicht lange gelagert werden. Das Beste ist, sie am Tag es Pflückens zu verarbeiten. Ist dies nicht möglich, sollten sie im Kühlschrank im Gemüsefach maximal bis zum nächsten Tag aufbewahrt werden, weil sie sonst an Farbe, Konsistenz und Aroma verlieren.
Einfrieren
Erdbeeren werden am besten schockgefroren. Dazu werden die Früchte vorsichtig gewaschen, der Kelch vorsichtig abgezogen und die Erdbeeren einzeln auf ein Backblech gelegt, ohne dass sie sich
berühren. Dieses wird über Nacht in den Gefrierschrank/-truhe gelegt. Dann die gefroren Früchte zügig in Beutel oder Schalen abpacken und sofort wieder einfrieren.
Tipp: Etwas Zucker im Beutel schützt Farbe und Aroma
Lagerzeit: etwa acht Monate